Pultdach – das Dach mit nur einer Fläche
Ein Einfamilienhaus mit Pultdach - Bildquelle © Günter Menzl - fotolia.com
Ein Satteldach hat zwei einander zugeneigte Dachflächen. Ein Pultdach besitzt dagegen nur eins, das sich nach einer Seite hin wie die Tischplatte eines Pults neigt. Teils gibt es Wohnhäuser mit zwei Pultdächern, deren Dachfirste (oberster Dachpunkt) sich auf zwei unterschiedlichen Haushöhen befinden.
Die Neigung der Dachfläche beim Pultdach ist in der Regel eher gering, weshalb manche es auch als eine Art Flachdach mit Schräge beschreiben. Als Dacheindeckung kommen viele Materialien in Frage: Einerseits sind klassische Steildacheindeckungen wie Tondachziegel möglich, die bei einem Pultdach aber eher selten sind. Daneben eignen sich typische Flachdachoberflächen wie eine Kiesschicht oder eine Dachbegrünung.
Eigenschaften von Pultdächern
Insbesondere ein Pultdach mit geringer Neigung reduziert den Innenraum im Dachgeschoss meistens deutlich weniger als Dachformen wie Sattel- oder Walmdach. Zudem fließt aufs Pultdach auftreffendes Regenwasser nur nach einer Seite hin ab, was die Regenwassernutzung vereinfacht, da Wasser nicht auf zwei Hausseiten aufgefangen werden muss.
Diesen Vorteilen stehen beim Pultdach im Sommer eine oftmals verstärkte Hitze im Raum unter dem Dach sowie eine langsamere Trocknung der Dachfläche nach Regen als Nachteile gegenüber. Letzteres führt dazu, dass man beim Pultdach besonders auf einen Aufbau achten muss, der nicht von Wasser durchdrungen wird.
Weitere Vor- und Nachteile eines Pultdachs
Vorteile | Nachteile |
- durch die geraden Wände können normale Fenster eingebaut werden -> höherer Lichteinfall | - häufige Wartung |
- preiswerter als ein klassisches Satteldach | - nicht empfohlen in schneereichen Regionen |
Dachdämmung beim Pultdach
Auch bei Häusern mit Pultdach kann man es sich natürlich einfach machen und die oberste Geschossdecke von der Dachbodenseite aus dämmen. Das funktioniert beispielsweise mit trittfesten Dämmplatten oder auch durch eine Schüttdämmung mit losem Dämmmaterial.
Wer das Dachgeschoss als Wohnraum nutzen möchte, entscheidet sich dagegen eher für eine Unter-, Zwischen- und/oder Aufsparrendämmung entscheiden, wobei eine große Bandbreite unterschiedlicher Dämmmaterialien in Frage kommt. Bei einem Pultdach mit geringer Neigung kommen auch Flachdach-Dämmungen in Frage, etwa Schüttdämmungen auf dem Dach.
Kostenbeispiel
Da ein Pultdach aus einer geraden Dachfläche/platte besteht, ist der Aufwand der Eindeckung so wie die Kosten relativ gering. Nimmt man beispielsweise eine Dachfläche von 80m², so liegen die Kosten bei 9.000-10.000 €. Dazu kommen noch die Kosten für die Vorarbeiten für das Dachdecken und das Eindecken mit den Dachpfannen (je nach Dacheindeckung wie z.B. Dachbegrünung/ Bitumen o.Ä. variieren die Kosten), welche insgesamt bei ca. 4.000-5.000 € liegen.
Übersicht | Kosten |
Kosten Pultdach | 9.500€ |
Vorarbeiten Dachdecken | 1.200€ |
Dacheindeckung Dachpfannen | 3.000€ |
Gesamt | 13.700€ |
Pultdach und Sonnenenergie
Natürlich ist ein Pultdach grundsätzlich auch für die Installation von Modulen für Photovoltaik oder Solarthermie (dort spricht man von Kollektoren) geeignet. Wie sehr es geeignet ist, hängt unter anderem a) von der Schräge des Daches und b) von seiner Ausrichtung ab. So ist ein nach Norden ausgerichtetes Pultdach eher wenig geeignet, eine nach Süden zeigende Dachfläche dagegen sehr viel besser. Unser Solarrechner hilft Ihnen schnell, die Eignung und Erträge Ihres Daches herauszufinden.
Wer sich für eine Solaranlage auf dem Pultdach interessiert, sollte den unverbindlichen Kontakt zu einem Solar-Fachbetrieb in seiner Region suchen.