Veröffentlicht am Aug. 25, 2023

Perimeterdämmung: Kellerdämmung außen

Die Perimeterdämmung ist eine Wärmedämmung von Bauteilen des Gebäudes, die mit dem Erdboden in Berührung kommen. Diese Art der Dämmung hält besonderen Anforderungen stand. Wer seinen Keller nicht als Lagerraum, sondern als beheizten Wohnraum nutzt, benötigt eine angemessene Wärmedämmung. Bei steigenden Energiepreisen und Klimakrise sorgt eine effiziente Gebäudedämmung nicht nur für eine Kostenersparnis, sondern tut gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes. Alles zu Kosten, Förderung und den Vor- und Nachteilen erfahren Sie im folgenden Artikel.
Georgina Motzke
Dieser Artikel wurde von
Georgina Motzke für www.daemmen-und-sanieren.de verfasst.
Jetzt Fachbetriebe für Ihr Projekt finden
  • Fachbetriebe vor Ort finden
  • Mit einer Anfrage bis zu 5 Angebote erhalten
  • Garantiert einfach, kostenlos und unverbindlich!

Was ist Perimeterdämmung?

Inhalt:

Für Schnellleser

  • eine Perimeterdämmung ist die Wärmedämmung im Außenbereich der Gebäudeteile, die mit dem Erdreich in Berührung kommen
  • mit einer Kellerdämmung von außen sparen Sie bis zu elf Prozent Ihrer Heizkosten
  • bei einem Neubau rechnen Sie mit Kosten zwischen 40 und 60 Euro pro Quadratmeter
  • die nachträgliche Perimeterdämmung des Kellers beim Altbau ist mit zusätzlichen Erdarbeiten verbunden und kostet im Schnitt zwischen 60 und 120 Euro pro Quadratmeter
  • handelt es sich bei Ihrem Keller um einen beheizten Wohnraum, gilt eine Dämmpflicht nach Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)
  • die Kelleraußenwanddämmung ist durch BAFA oder KfW mit einem Regelsatz von 15 Prozent förderfähig (Achtung: Die technischen Mindestanforderungen sind schärfer als die des GEG!)
  • es gelten besondere Anforderungen an den Dämmstoff: er muss resistent gegen Druck, Nässe, Frost und Schädlinge sein

Eine Perimeterdämmung ist die Wärmedämmung Ihres Kellers von außen. Dazu zählen sowohl die Außenwände als auch die Bodenplatte des Gebäudes. Bei einem Neubau meist ohne größere Schwierigkeiten umsetzbar, benötigt eine nachträgliche Perimeterdämmung einen gewissen Mehraufwand. Dies bedeutet höhere Kosten. Berücksichtigen Sie zusätzliche Arbeiten: das Freilegen der äußeren Kellerwände, das Säubern dieser sowie ein aufwendigeres Verfahren bei der Dämmung der Bodenplatte.

Insbesondere wenn Sie Ihren Keller als zusätzlichen Wohnbereich nutzen und beheizen, ist die Wärmedämmung dieses Bereichs sinnvoll. Denn ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Wärmeenergie geht andernfalls an das angrenzende kühle Erdreich verloren. Die Dämmung ermöglicht Einsparungen Ihrer Heizkosten von bis zu elf Prozent.

Die Wärmedämmung Ihres Kellers sorgt nicht nur dafür, dass Sie weniger Wärmeenergie verlieren und dadurch Heizkosten sparen, sondern schafft gleichzeitig ein wohnliches Raumklima. Die Außendämmung verhindert ein starkes Auskühlen Ihrer Innenwände. Das sorgt dafür, dass sich nicht so schnell Kondenswasser bildet, das schlimmstenfalls zu einem Schimmelbefall in Ihrem Keller führt. So vermeiden Sie später das Sanieren feuchter Wände.

Transmissionswärmeverlust

Der Transmissionswärmeverlust beschreibt die gesamte Verlustleistung bei beheizten Gebäuden. Dabei geht die Wärmeenergie über die verschiedenen Bauteile an die Umwelt verloren.

  • bis zu 20 Prozent über das Dach
  • bis zu 25 Prozent durch Fenster und Türen
  • bis zu 25 Prozent über die Außenwände
  • bis zu 15 Prozent über den Keller ins Erdreich

Kosten einer Perimeterdämmung

Abhängig davon, ob es sich bei Ihrem Gebäude um einen Neu- oder Altbau handelt, fallen die Kosten für eine Perimeterdämmung unterschiedlich aus. Der Standort des Gebäudes, das gewählte Dämmmaterial sowie der Fachbetrieb, bei dem Sie die Perimeterdämmung kaufen, entscheiden darüber, wie hoch die konkreten Kosten ausfallen. Rechnen Sie je nach Voraussetzung mit etwa 40 bis 120 Euro pro Quadratmeter.

Bei einem Neubau fallen die Kosten geringer aus, als wenn Sie sich für eine Nachrüstung entscheiden. Grund hierfür: Die Kellerwände liegen bereits frei und Sie benötigen keine zusätzlichen Erdarbeiten. Zudem ist es bei einem Neubau deutlich unkomplizierter, die Bodenplatte mit einer Perimeterabdichtung auszustatten. Durchschnittlich belaufen sich die Kosten für die Kellerdämmung außen bei einem Neubau auf etwa 40 bis 60 Euro pro Quadratmeter.

Entschließen Sie sich für eine nachträgliche Dämmung Ihres Kellers, legt der Fachmann die Wände frei und säubert sie von Erde. Dies erfordert einen Erdaushub, der zusätzliche Kosten nach sich zieht. Durchschnittlich ergeben sich bei der Perimeterdämmung des Kellers bei Bestandsgebäuden Kosten von 60 bis 120 Euro pro Quadratmeter.

Bodenplatte nachträglich dämmen

Die bestmögliche Variante, die Bodenplatte Ihres Gebäudes zu dämmen, ist das Dämmen von unten. Dies ist jedoch lediglich beim Neubau umsetzbar. Die nachträgliche Dämmung der Bodenplatte erfolgt von oben. Dies bedeutet einen erhöhten Aufwand und zusätzliche Kosten. Rechnen Sie im Durchschnitt mit etwa 80 bis 120 Euro pro Quadratmeter.

Materialkosten einer Kelleraußenwanddämmung

Die Preise für Dämmstoffe variieren abhängig vom gewählten Dämmmaterial. Die gängige Wahl ist extrudiertes Polystyrol (XPS). Weiterhin Verwendung finden Schaumglasplatten im Bereich der Kellerdämmung von außen. Für XPS-Platten mit einer Dicke von 14 Zentimetern rechnen Sie mit etwa 18 bis 30 Euro pro Quadratmeter. Die Preise für Schaumglasplatten belaufen sich je nach Dicke der Perimeterdämmung im Schnitt auf etwa 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter.

Wie dick muss die Perimeterdämmung sein?

Wie dick das Dämmmaterial der Kellerdämmung außen ist, um einen bestimmten U-Wert zu erreichen, hängt von verschiedenen Faktoren ab: etwa das verwendete Dämmmaterial sowie die Beschaffenheit der Bausubstanz und das Baujahr des Hauses. Es gilt: umso dicker das Material, umso besser. Im Schnitt verwenden Sie bei Ihrer Kellerdämmung außen XPS-Platten mit einer minimalen Dicke von etwa zwölf Zentimetern, um die Mindestanforderungen des GEG zu erfüllen. Für Ihr individuelles Sanierungsvorhaben empfiehlt es sich, einen Fachbetrieb in Ihrer Nähe aufzusuchen. Dieser beantwortet Ihre Fragen und findet für Ihr persönliches Anliegen die bestmögliche Lösung.

Wie hoch fallen die Arbeitskosten aus?

Die Arbeitskosten variieren abhängig vom gewählten Fachbetrieb. Zu den Arbeiten zählen der Erdaushub und die Vorarbeiten, das Anbringen des Dämmmaterials sowie das Schließen des Baugrabens. Im Durchschnitt rechnen Sie für die Erdarbeiten mit etwa 40 bis 60 Euro pro Arbeitsstunde. Das Anbringen der Dämmstoffplatten fällt oftmals günstiger aus und beläuft sich auf durchschnittlich 20 bis 30 Euro pro Arbeitsstunde.

Wie sieht ein denkbares Kostenbeispiel aus?

Die Kosten für die Perimeterdämmung eines Beispiel-Bestandsgebäudes mit einer zu dämmenden Fläche von 100 Quadratmetern entnehmen Sie folgender Tabelle:

Kosten für XPS-Dämmstoffplatten3.000 Euro
Kosten weiterer Materialien (Kleber, Noppenbahn, Putz, etc.)2.000 Euro
Arbeitskosten Vor- & Erdarbeiten3.500 Euro
Arbeitskosten Montage der Dämmung2.000 Euro
Gesamtkosten10.500 Euro

Die Kosten fallen im Individualfall höher oder niedriger aus: je nach äußeren Umständen wie wetterbedingtem Arbeitsfortschritt sowie der Arbeitszeit und dem Arbeitsaufwand aufgrund der baulichen Voraussetzungen. Ebenfalls der Umfang der zu dämmenden Fläche und die Wahl des Dämmstoffes entscheiden über die konkreten Kosten.

Förderung der Kellerdämmung außen

Sie entscheiden sich für eine Kelleraußendämmung. Sowohl das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bieten Ihnen attraktive Fördermöglichkeiten. Im Rahmen der Einzelmaßnahmen zur Sanierung von Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden unterstützt Sie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) finanziell bei Ihrem Sanierungsvorhaben. Maßnahmen an der Gebäudehülle erhalten nach Änderungen der Richtlinien ab 15. August 2022 eine Förderung von 15 Prozent nach Regelfördersatz.

Eine mögliche Kostenersparnis durch Fördermaßnahmen entnehmen Sie der folgenden Tabelle:

Kosten für die Perimeterdämmung 10.500 Euro
Regelfördersatz15 Prozent- 1.575 Euro
Gesamtkosten 8.925 Euro

Wichtig: Um die Förderung zu erhalten, müssen Sie die vorgegebenen technischen Mindestanforderungen einhalten. Diese weichen bei der Dämmung von Wänden gegen das Erdreich mit einem **U-Wert von 0,25 Watt pro Quadratmeter und Kelvin oder kleiner von den Mindestanforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ab!

Beachten Sie weiterhin: Sie benötigen einen qualifizierten Energie-Effizienz-Experten für die Antragsstellung!

Erfolgt die Perimeterdämmung Ihres Gebäudes als Sanierungsmaßnahme eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), erhalten Sie einen weiteren Zuschuss von fünf Prozent.

Pflicht zur Wärmedämmung

Entschließen Sie sich für einen Neubau oder den Kauf eines Bestandsgebäudes, gilt für Sie nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) die Pflicht zur energieeffizienten Sanierung. Bei Wänden, die an das Erdreich grenzen, schreibt das GEG einen U-Wert von 0,30 Watt pro Quadratmeter und Kelvin vor. Dies gilt sowohl für die Anbringung und Erneuerung von außenseitigen Bekleidungen oder Verschalungen als auch für Feuchtigkeitssperren und Drainagen.

Wichtig: Der geforderte Wert unterscheidet sich von den technischen Mindestanforderungen für eine finanzielle Förderung. Streben Sie eine Förderung Ihrer Sanierungsmaßnahme an, gelten strengere Forderungen. Diese verlangen einen niedrigeren Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,25 Watt pro Quadratmeter und Kelvin.

Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert)

Die Wärmemenge, die durch ein Bauteil nach außen dringt, wird als Wärmedurchgangskoeffizient, kurz: U-Wert, bezeichnet. Dieser Wert gibt an, wie viel Wärmeenergie verloren geht und wird in Watt pro Quadratmeter und Kelvin W/(m²K) angegeben.

Je nach verwendetem Dämmmaterial sowie der Dicke und Beschaffenheit der zu dämmenden Wand errechnet sich die benötigte Dicke der Perimeterdämmung, um einen bestimmten U-Wert zu erreichen.

Besitzen Sie einen unbewohnten Keller, genügt die Dämmung der Kellerdecke, die an den unbeheizten Kellerraum grenzt. Diese Maßnahme erfüllt die Anforderungen des GEG. Die deutlich aufwendigere Perimeterdämmung des Kellers ist in diesem Fall nicht zwingend erforderlich. Die genannten Anforderungen des GEG gelten lediglich für beheizte Kellerräume mit einer Raum-Solltemperatur von über 19 Grad Celsius.

Anforderungen & Materialien einer Perimeterdämmung

Die Anforderungen an die Materialien einer Kellerwanddämmung unterscheiden sich im Vergleich zu anderen Wärmedämmmaßnahmen – sowohl bei der Außendämmung der Fassade, der Dämmung des Daches als auch bei der Innendämmung. Um die Effizienz der Kelleraußendämmung zu gewährleisten, kommt nur eine begrenzte Auswahl an Dämmmaterialien infrage.

Die Anforderungen an Dämmstoffe im Perimeterbereich

Im Vergleich zu einer Fassadendämmung kommt die Außendämmung des Kellers mit dem Erdreich in Berührung. Sie verfügt daher über spezielle Eigenschaften und hält den höheren Anforderungen stand. Beispielsweise übt die Erde, die den Keller umgibt, einen hohen Druck auf das Material aus. Gleichzeitig verfügt der Dämmstoff über eine Resistenz gegenüber Schädlingen, die in der Erde leben. Das Material verrottet nicht und ist unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Denn sowohl ein hoher Grundwasserspiegel, Erdfeuchte, Stauwasser als auch absickerndes Regenwasser, Tauwasser sowie Diffusionsvorgänge stellen eine Gefahr für die Kellerwanddämmung von außen dar.

Neben der Feuchtigkeit bildet der Frost-Tau-Wechsel erhebliche Anforderungen auf das Material. Durch den mitunter starken Wechsel zwischen Wärme und Kälte entstehen Spannungen. Diesen hält das Material stand, ohne dass die Dämmwirkung darunter leidet. Risse und Fugen im Material führen zu Wärmebrücken und schaden der Effizienz der Perimeterdämmung.

Wärmebrücken

Wärmebrücken entstehen durch Fugen, Risse oder Fremdkörper im Baustoff. Durch sie tritt an den entsprechenden Stellen ein höherer Wärmeverlust auf. Weiteres Beispiel sind Stellen der Gebäudehülle, die durch Lage und Beschaffenheit einen höheren Durchlass der Wärme ermöglichen. Eine deutliche Verringerung der Effizienz der Wärmedämmung ist die Folge.

Welche Dämmstoffe eignen sich für die Kellerdämmung außen?

Zu den gängigen Dämmstoffen im Bereich der Kelleraußenwand zählen XPS und Schaumglas.

  • Eine kostengünstige Variante zum Dämmen bietet expandiertes Polystyrol (Styropor), kurz: EPS. Die EPS-Dämmung verfügt über eine gute Wärmedämmleistung und hält den hohen Anforderungen im Perimeterbereich solide stand. Die Herstellung erfolgt auf Erdölbasis und zeugt aufgrund eines hohen Energieaufwands von einer schlechten Ökobilanz. Eine EPS-Perimeterdämmung ist nicht recyclingfähig aufgrund ihrer Unverrottbarkeit. Gleichzeitig hat diese Eigenschaft den Vorteil, dass das Material eine hohe Lebensdauer aufweist. Wichtig: EPS darf nicht als Dämmmaterial unterhalb der Bodenplatte eingesetzt werden, da das Material in diesem Fall nicht die Allgemeine Bauaufsichtliche Zulassung (ABZ) des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) besitzt.

  • Extrudiertes Polystyrol (Styrodor), kurz: XPS, ist das gängige Material bei der Wärmedämmung des Kellers von außen. Die XPS-Dämmung verfügt über eine höhere Druckfestigkeit als Styropor, verrottet nicht und ist extrem wasserbeständig. Das Material hält den hohen Anforderungen im Perimeterbereich mühelos stand. Im Vergleich zu EPS verfügt die XPS-Perimeterdämmung über eine geschlossene Zellstruktur, was das Material deutlich robuster macht. Die Herstellung des Schaumkunststoffes erfolgt ebenfalls auf Erdölbasis und verbraucht eine große Menge an grauer Energie. XPS ist nicht recyclingfähig, verfügt jedoch aufgrund seiner Beschaffenheit über eine hohe Lebensdauer.

Was ist graue Energie?

Bei der Bezeichnung „graue Energie“ handelt es sich um einen indirekten Energiebedarf, der nicht direkt ersichtlich ist. Dies bezieht sich beispielsweise auf die Energie, die der Gewinn, die Herstellung und der Transport von Materialien benötigen. Zudem gilt sie für den Einbau des Materials in ein Gebäude oder dessen Bestandteile sowie die anschließende Entsorgung.

  • Schaumglas gibt es als Dämmstoffplatten sowie als Schaumglasschotter. Die Schüttdämmung mit Schaumglas findet primär im Bereich der Bodenplattendämmung statt. Dieses Dämmmaterial ist eine robuste und zudem ressourcenschonende Variante zu Polystyrol, da erstrangig Altglas als Rohstoff zur Herstellung dient. Schaumglas verrottet nicht und besitzt eine hohe Lebensdauer. Es verfügt über eine sehr gute Wasser- sowie Dampfdichtigkeit. Die Druckfestigkeit übersteigt die von Polystyrol, was die höheren Materialkosten erklärt.

Aufbau einer Dämmung der Kelleraußenwand

Nach erfolgreichem Freilegen der äußeren Kellerwände säubert der Fachmann das Mauerwerk von restlicher Erde, Staub und abblätternden Altanstrichen. Dann erfolgt die Trocknung des Gemäuers und er trägt anschließend die Grundierung auf die äußeren Kellerwände auf. Diese besteht üblicherweise aus Bitumen und schützt das Mauerwerk vor Feuchtigkeit. Die Grundierung gleicht zusätzlich Unebenheiten in der Kellerwand aus. Bestehen Ihre Kellerwände aus WU-Beton benötigen Sie keine zusätzliche Isolierung. Andernfalls ist das Abdichten, bevor Sie die eigentliche Perimeterdämmung anbringen, essenziell. Dies verhindert ein Eindringen von Feuchtigkeit, die schlimmstenfalls zu schwerwiegenden Schäden an der Gebäudesubstanz führt.

Nachdem die wasserundurchlässige Abdichtung des Mauerwerks getrocknet ist, klebt der Fachmann die Dämmstoffplatten auf. Dazu trägt er den Spezialkleber vollflächig auf die Dämmplatten auf. Eine umlaufende Verspachtelung der Dämmplatten verhindert ein Eindringen von Feuchtigkeit.

Um eine solide Befestigung zu gewährleisten und die Verklebung zusätzlich zu unterstützen, ist oftmals eine zusätzliche Verdübelung der Dämmstoffplatten sinnvoll. Diese verhindert das Verrutschen der Dämmplatten. Eine Noppenschicht schützt den Dämmstoff darüber hinaus vor dem Erdreich. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, dass die funktionale Noppenbahn als Drainage dient.

Zum Abschluss füllt der Fachbetrieb die Grube mit der vorher ausgehobenen Erde auf. Alternativ bietet sich die Aufschüttung mit Kies als Drainagegrundlage an.

Dämm- und Drainageplatte: Dämmplatten mit integrierter Dränung

Um eine zu hohe Wasserbelastung zu vermeiden, findet im Individualfall die Verwendung von Dränplatten statt. Diese bieten einen direkten Schutz sowohl gegen Kälte als auch gegen Wasser. Die Kombination aus Wärmedämmung und Drainage besteht aus einem Dämmstoff, einer Drainageschicht sowie einem Vlies. Eine spezielle Wabenstruktur leitet angesammeltes Wasser ab und schützt das Dämmmaterial und die darunterliegende Bausubstanz vor Schäden.

Dämmung der Bodenplatte

Die Dämmung der Bodenplatte im Neubau erfolgt direkt beim Bau von unten. Aufgrund des hohen Drucks verlegt der Experte die Dämmung der Kelleraußenwand aus XPS oder Schaumglas auf den ebenen Untergrund. EPS eignet sich in diesem Fall nicht als Dämmstoff, da es keine ausreichende Druckfestigkeit besitzt. Anschließend folgt die Betonierung der Bodenplatte. Dabei ist die Verwendung einer PE-Folie auf der Dämmschicht wichtig. Die Folie verhindert ein Eindringen des flüssigen Betons in den Dämmstoff. Eine vertikale Dämmung der Fundamente beugt Wärmebrücken vor.

Die Dämmung der Bodenplatte bei einem Bestandsgebäude erfolgt hingegen von oben. Grund hierfür: Der Bereich unterhalb der Bodenplatte des Gebäudes ist nicht zugänglich. Je nach Beschaffenheit des Kellerbodens erfolgt ein grundlegender Neuaufbau. Um das Eindringen von Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu verhindern, ist die Verwendung einer Dampfbremsfolie notwendig. Diese bringt der Fachmann auf die Bodenplatte des Gebäudes auf. Anschließend erfolgt die Wärmedämmung, beispielsweise mit EPS-Platten. Abschließend folgen Estrich und Bodenbelag.

  • Wie hoch (über dem Erdreich) muss die Perimeterdämmung sein?
    Verringern Sie das Risiko von Wärmebrücken! Ist keine Sockel- oder Fassadendämmung vorhanden und planen Sie auch keine, bringen Sie die Perimeterdämmung bis mindestens 30 Zentimeter über der untersten Geschossdecke an.
  • Wie tief muss die Perimeterdämmung reichen?
    Handelt es sich bei Ihrem Keller um einen unbeheizten Raum, der bereits über eine Dämmung der Kellerdecke verfügt? Dann reicht es aus, wenn Sie die Perimeterdämmung bis zur Frosttiefe führen. Diese liegt bei etwa 80 Zentimetern. Dadurch verringern Sie das Risiko von Wärmebrücken.

Sockeldämmung: Übergang von der Fassade zum Erdreich

Die Sockeldämmung ist ein weiteres spezielles Dämmsystem, das die Fassadendämmung und die Perimeterdämmung miteinander verbindet. Der Sockel ist der Bereich der Fassade, der den Übergang zu den erdberührenden Bauteilen bildet. Hier stößt die Perimeterabdichtung auf die Fassadendämmung. Eine gründliche Abstimmung der einzelnen Komponenten ist besonders wichtig. Dies minimiert das Risiko von Wärmebrücken und ein Eindringen von Feuchtigkeit in die Bausubstanz.

Vorteile und Nachteile einer Perimeterdämmung

Um Ihren beheizten Kellerraum vor Wärmeverlust in das angrenzende Erdreich zu schützen, ist eine Dämmung Ihres Kellers zwingend notwendig. Sie besitzen neben der Perimeterdämmung von außen ebenfalls die Möglichkeit zu einer Dämmung der Innenwände des Kellers. Aus bauphysikalischer Sicht ist die Außendämmung die präferierte Dämmmethode.

Durch die Dämmung der Wände von außen fällt die Temperatur der Kellerinnenwände nicht so stark ab. Dies führt zu einem angenehmeren Raumklima. Gleichzeitig kondensiert Feuchtigkeit nicht so schnell an den Kellerwänden und Sie minimieren das Risiko von Schimmelbildung aufgrund einer Innendämmung.

Der Taupunkt

Die Taupunkttemperatur beschreibt die Temperatur, bei der Kondensation und Verdunstung ausgeglichen sind. Wird der Taupunkt unterschritten, setzt sich Wasserdampf in Form von Tau oder Dampf ab.

Durch das großflächige Anbringen der Perimeterdämmung an den Außenwänden vermindert sich das Risiko der Ausbildung von Wärmebrücken. Entschließen Sie sich hingegen für die Innendämmung Ihrer Kellerräume, sorgen Türen, Wände und andere Abgrenzungen für eine erhöhte Gefahr von Wärmeverlust durch Wärmebrücken.

Weiterer Vorteil der Perimeterdämmung gegenüber einer Kellerdämmung von innen ist, dass die vorhandene Raumgröße bestehen bleibt. Sie büßen keinen Platz durch die zusätzliche Dicke der Dämmplatten ein, wie es bei einer Innendämmung der Fall wäre.

Handelt es sich bei dem zu dämmenden Gebäude um einen Neubau, ist die Perimeterdämmung oftmals einfach während des Baus zu realisieren. Bei einem Bestandsgebäude bedeutet die Dämmung des Kellers von außen aufwendige und kostspielige Erdarbeiten. Diese sind jedoch notwendig, um die Kellerwände freizulegen.

Aufgrund der besonderen Anforderungen, denen das Dämmmaterial der Perimeterdämmung im Erdreich standhält, kommen nur wenige Materialien infrage. Organische und nachhaltige Naturfasern eignen sich nicht für die Perimeterdämmung. Daraus resultiert eine schlechte Ökobilanz. Nutzbare Dämmstoffe sind nicht recyclingfähig, was eine zukünftige Entsorgung bei Erneuerung erschwert, da die Materialien als Sondermüll gelten.

Um hohe Folgekosten durch Nachbesserungen und Bauschäden durch eingedrungene Feuchtigkeit zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Dämmung nicht selbstständig vorzunehmen. In Ihrem individuellen Fall steht Ihnen ein Fachbetrieb in der Nähe kompetent zur Seite. Dieser berät Sie rund um Erdaushub, Installation sowie Dämmmaterialien und findet die für Sie bestmögliche Lösung.

Dachdecker, Dämmungsexperten & Fensterbauer aus den größten Städten in Deutschland (Alle Städte)
Dachdecker, Dämmungsexperten & Fensterbauer aus den größten Städten in Österreich (Alle Städte)