Veröffentlicht am Feb. 6, 2023

Selbstreinigendes Glas – sauber trotz weniger Putzen

Wer selbstreinigendes Glas nutzt, darf nicht darauf hoffen, nie wieder Fenster putzen zu müssen. Allerdings reduziert sich die Zeit deutlich, die man für solche Aufgaben investieren muss. Ein selbstreinigendes Glas sorgt dafür, dass Schmutz schlechter an der Scheibe haften bleibt.
Christian Märtel
Dieser Artikel wurde von
Christian Märtel für www.daemmen-und-sanieren.de verfasst.
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Selbstreinigendes Glas und der Lotuseffekt

Selbstreinigendes Glas

Selbstreinigendes Glas - Unterschied zwischen einer normalen und einer hydro-phoben Glasoberfläche | Urheber: René F. Appenzeller | Lizenz: CC BY-SA 3.0

Selbstreinigendes Glas wird oft in Zusammenhang mit dem Lotus-Effekt genannt. Wasser perlt von der Oberfläche der Lotuspflanze ab und nimmt dabei auch Schmutzpartikel mit.

Der Pflanze kann daher eine selbstreinigende Wirkung zugeschrieben werden, die heute vielfach technisch nachgeahmt wird.

Das gilt teils auch für selbstreinigendes Glas. Allerdings gibt es diverse Wege, wie solch ein selbstreinigendes Glas für Fenster realisiert wird, und nicht alle ahmen den Lotuseffekt in gleicher Weise nach.

Mehrere Techniken für selbstreinigendes Glas

  • Bei einer Variante der Produktion von selbstreinigendem Glas werden Siliziumpartikel chemisch mit der Glasoberfläche verbunden. Das Glas weist deshalb Wasser ebenso ab wie Schmutz. Aufgrund der Wasser abweisenden Eigenschaft nennt man selbstreinigendes Glas mit dieser Technologie auch hydrophobes Glas.

  • Eine weitere Variante von selbstreinigendem Glas wird produziert, indem eine hauchdünne und transparente Titanoxid-Schicht aufs Glas aufgebracht wird. Durch diese Schicht bildet sich bei Regen statt Wassertropfen ein Wasserfilm, der auch Schmutz abwäscht. Besitzt selbstreinigendes Glas diese Eigenschaft, sagt man auch: das Glas ist hydrophil.

Die Titanoxid-Schicht bei der letztgenannten Variante der selbstreinigenden Verglasung besitzt neben der hydrophilen eine photokatalytische Eigenschaft. Das bedeutet: Durch eine Reaktion des Titanoxids mit dem UV-Licht der Sonne wird aktiver Sauerstoff freigesetzt. Dieser Aktivsauerstoff kann gewisse Mengen an Staub oder Schadstoffen zersetzen, sodass Wasser sie einfacher entfernen kann. Eine vergleichbare Wirkung entfaltet die Sonne auch beim selbstreinigenden Glas mit Silizium-Partikeln.

Aus Glas kann auch nachträglich selbstreinigendes Glas werden!

Der Handel bietet Konsumenten heute auch Nano-Produkte an, die aus herkömmlichem Glas selbstreinigendes Glas machen. Diese Produkte werden als Glasschutzsysteme nachträglich auf die Glasoberfläche aufgetragen und sorgen dort dafür, dass das Glas Wasser und Schmutz abweist. Solch eine nachträgliche Nano-Beschichtung des Glases kann ebenso haltbar sein wie das Glas selbst und zudem beständig gegen Witterungs- und aggressive Umwelteinflüsse sein.

Sonnen-, Wärme-, und/oder Schallschutzfenster sowie Schutz vor Einbruch – selbstreinigendes Glas lässt sich so realisieren, dass es neben der Selbstreinigung noch andere erwünschte Eigenschaften besitzt.

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